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Information Overload: Wie wir mit der Informationsüberlastung umgehen können

Hast du manchmal Angst, Informationen zu verpassen?
Mir geht das manchmal so. Nicht nur bei E-Mails oder in sozialen Medien, sondern auch, wenn ich über ein Thema nachdenke oder mich gerade in etwas einarbeite. Da kickt der Informations-FOMO (Fear of Missing Out – die Angst, etwas zu verpassen). Da war doch noch so ein interessanter Artikel verlinkt und habe ich eigentlich schon dort recherchiert? Vielleicht gibt es ja ein neues Paper?
Die Möglichkeit, ständig alles recherchieren zu können, all das Wissen quasi in der Hosentasche dabei zu haben, bringt so viele Möglichkeiten und ich feiere das total.

Was ist der Information Overload?

Nur: Das Mehr an Informationen führt auch dazu, dass wir uns mit einer Menge redundanter, widersprüchlicher oder ungenauer Inhalte auseinandersetzen müssen. Die tatsächlich relevanten Informationen werden dadurch schwerer zu finden. Die Grenze? Das ist unsere Aufmerksamkeit – die steigt nämlich nicht im gleichen Ausmaß.

Es gibt einen Punkt, an dem es zu viel wird. Das ist der Information Overload – der Punkt, an dem die Entscheidungsqualität wieder abnimmt, weil wir zu viele Informationen haben. In etwa so:

Ein Diagramm mit einer umgedrehten U-förmigen Kurve, die die Beziehung zwischen der Informationsmenge (x-Achse) und der Entscheidungsqualität (y-Achse) darstellt. Die Kurve steigt zunächst an, erreicht einen Höhepunkt und fällt dann wieder ab. Ein roter Pfeil mit der Beschriftung „Information Overload“ zeigt auf den Höhepunkt der Kurve, wo zu viel Information die Entscheidungsqualität beeinträchtigt.

Dabei ist nicht nur die Menge an verschiedenen Quellen relevant, sondern auch hohe Komplexität, Ablenkung, Tempo, Qualität, …

Was passiert, wenn du mit einer großen Menge an Informationen konfrontiert bist? Stresst dich das? Mich manchmal schon.
Neben dem Stressfaktor kann es auch dazu führen, dass wir den Überblick verlieren – manche Quellen werden vernachlässigt, andere überbewertet.

Wie können wir mit der Informationsflut umgehen?

Zunächst einmal glaube ich, müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass er da ist. Und dann können wir individuell schauen, wie wir damit umgehen. Dabei helfen auch Instrumente des persönlichen Wissensmanagements.

Wichtig sind für mich Filter
Dazu gehören einfache Maßnahmen, wie Bildschirm-/Handy-/SocialMedia-freie Zeiten. Aber auch die Bewertung und Auswahl von Informationen und Quellen gehört dazu. Dann die Frage, welche Informationen für mich aktuell relevant sind – weil ich sie für etwas brauche, oder auch einfach nur, weil es mich aktuell interessiert.

Der Umgang nach dem Filter
Wenn ich entschieden habe, dass etwas für mich relevant ist, speichere ich es mir ab. Vieles landet dann bei mir in einer Notiz in Obsidian. Von dort aus kann ich kategorisieren, verknüpfen, vergleichen, bewerten, …
Wie möchte ich es darstellen? Wie kann ich es am besten ausdrücken? Welche Meinung habe ich dazu? Wichtig ist mir vor allem, dass ich Sachen nicht einfach nur ablege, sondern auch etwas damit mache. Mein Wissensnetz soll schließlich lebendig sein und kein Datengrab werden.

Die Zielsetzung
Wo will ich eigentlich hin? Was will ich lernen? Diese Frage beeinflusst z.B. auch meine Filter und den Umgang mit diesem Wissen. Deswegen finde ich es wichtig, sich damit auseinander zu setzen.
Mehr über persönliches Wissensmanagement findest du in diesem Artikel.


Quellen:
Frey-Luxemburger, M. (Hrsg.). (2014). Wissensmanagement – Grundlagen und praktische Anwendung: Eine Einführung in das IT-gestützte Management der Ressource Wissen (2., aktualisierte Auflage). Springer Vieweg.
Kunze, J. (2012). Digitale Werkzeuge für die persönliche Wissensorganisation. Digitale Dienste für die Wissenschaft, 37–43. http://dx.doi.org/10.18452/6631
Probst, G. J. B., Deussen, A., Eppler, M. J., & Raub, S. (2000). Kompetenz-Management: Wie Individuen und Organisationen Kompetenz entwickeln (1. Aufl). Gabler.

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