Obwohl ich schon länger bei The Content Society bin, ist das mein erster Jahresrückblog. Bisher habe ich es immer etwas vor mir hergeschoben. Die diesjährige, kürzere Version der Challenge passt für mich besser, da die Vorweihnachtszeit ohnehin immer schon so voll ist.
Nach dem Trubel habe ich also jetzt im Rahmen des Jahresrückblogs über das vergangene und das neue Jahr nachgedacht. In 2024 war alles dabei – spannend, überglücklich, manchmal anstrengend, müde, langweilig, froh und wütend. Mein Eulendasein hat sich sehr verstärkt, das muss sich echt wieder ändern. Ansonsten freue ich mich schon sehr auf das neue Jahr und bin gespannt, was es bereit hält.
Aus 3 mach 4: Unser Jahr zu viert
Das Jahr 2024 wird mir immer als eines der prägendsten Jahre in Erinnerung bleiben, denn gleich zu Beginn durfte ich meine wunderbare Tochter auf der Welt willkommen heißen. Seitdem sind wir zu viert – und unser Leben hat sich in vielen Bereichen verändert.
Natürlich hat sich der Alltag angepasst, denn ein Baby bringt seinen eigenen Rhythmus mit. Manches geht ein bisschen langsamer, anderes wird voller und manchmal auch hektischer. Alles ist voll von ersten Malen und plötzlich ist es kein hilfloses Bündel mehr, sondern krabbelt selbstbewusst durch die Wohnung.
Diese Veränderungen haben auch Platz für Kreativität geschaffen. Durch das vorübergehende Pausieren meines Hauptjobs habe ich mehr Freiheit im Kopf. Es gibt zwar immer viel zu tun – seien wir ehrlich, mit zwei Kindern wird es nie langweilig – aber diese neue Phase lässt Raum für Ideen und neue Perspektiven.
Mein Sohn ist jetzt großer Bruder, und ich bin so stolz auf ihn. Er macht das großartig und immer dabei, für das Baby Quatsch zu machen. Gleichzeitig fällt mir immer wieder auf, wie groß er schon geworden ist. Im Vergleich zu seiner kleinen Schwester sehe ich plötzlich, wie sehr er sich entwickelt hat – nicht nur äußerlich, sondern auch in seiner Persönlichkeit.
Auch in unserem Zuhause hat sich einiges verändert. Schon Ende 2023 haben wir ein großes Umräumen gestartet: Mein „Büro“ (aka Esszimmer) musste weichen, denn der Große bekam ein eigenes Kinderzimmer – und mit ihm zog eine schier unglaubliche Menge an Spielsachen und Kinderkleidung ein. Baby- und Kindersachen passten einfach nicht in einen Schrank! Jetzt hat der Große ein tolles Spielzimmer, während unser Esstisch ins Wohnzimmer gewandert ist. So findet sich plötzlich Platz, den man vorher nicht gesehen hat. Mein „Schreibtisch“ fand zwischenzeitlich Platz im Babyzimmer – aber auch das wird bald Geschichte sein. Ein neues Büro für mich entsteht gerade im Erdgeschoss, und mein neuer (richtiger) Schreibtisch kommt schon nächste Woche.
Ein großes Highlight dieses Jahres war unser erster Urlaub zu viert. Es war auch der erste Urlaub, den unser Großer so richtig bewusst miterlebt hat – er war begeistert und fragt schon ständig nach dem nächsten Urlaub. Ganz untypisch für uns haben wir die ganze Woche nur in der Ferienanlage verbracht, aber in unserer aktuellen Situation war das gut für uns. Es war wunderschön, den Urlaub so entspannt genießen zu können, mit vielen besonderen Momenten, die uns lange in Erinnerung bleiben werden. Und weil das so toll war, fragen die Kinder jetzt schon, wann wir wieder in den Urlaub fahren.
Es ist ein Jahr, in dem sich vieles verändert hat, und gleichzeitig haben wir unglaublich viel gewonnen: an Liebe, an Erinnerungen und an gemeinsamen Momenten, die unser Leben bereichern. Eine Konstante hat sich allerdings durchgezogen – die Babytrage, die mich dieses Jahr überallhin begleitet hat, ob beim Einkaufen, Spazierengehen oder einfach im Alltag.
So blicke ich auf ein Jahr voller großer und kleiner Meilensteine zurück, und ich freue mich darauf, zu sehen, wie unsere Reise als Familie weitergeht.
Masterarbeit: Ein großer Meilenstein und viele Erkenntnisse
Die Masterarbeit – für mich ein Kraftakt und eine Reise mit Höhen und Tiefen. Mittlerweile liegt dieses Kapitel hinter mir, auch wenn das Zeugnis noch auf sich warten lässt. Aber allein das Wissen, diese Arbeit abgeschlossen zu haben, fühlt sich toll an.
Das Thema meiner Arbeit drehte sich um persönliches Wissensmanagement und die Rolle der Künstlichen Intelligenz in diesem Kontext.
Es war meine erste empirische Arbeit, und ich durfte sieben wunderbare Interviews führen. Es war definitiv ein Schritt außerhalb meiner Komfortzone, fremde Menschen anzuschreiben und um ein Interview zu bitten – schließlich schenken sie mir ihre Zeit. Diese Gespräche waren für mich sehr wertvoll und ich bin froh über die Offenheit und den Input, den ich von diesen sieben Interviewpartner*innen bekommen habe. Ich habe viel dabei gelernt, die Interviews zu planen, durchzuführen und auszuwerten.
Nach der Masterarbeit hieß es noch, eine aufgeschobene Seminararbeit abzuschließen. Dabei habe ich mich mit der Anwendung von Open Source-Lizenzmodellen auf Large Language Models beschäftigt.
Rückblickend hätte ich mir gewünscht, beim Schreiben etwas weniger perfektionistisch zu sein, vor allem am Anfang. Das Anfangen ist für mich immer die größte Hürde – und hier vor allem der Schritt von der Recherche ins Schreiben zu kommen oder vom Theorieteil in die Interviews zu wechseln. Sobald der Prozess einmal ins Rollen kommt, läuft es. Aber diesen ersten Schritte waren für mich ein Zeitfresser. Je mehr man „drin“ ist, desto besser geht es von der Hand. Das wäre ja ein Argument dafür, direkt das nächste Studium anzuschließen, aber ich glaube, ich priorisiere das lieber nach hinten🤣
Neustart: Wie das Bloggen wieder Teil meines Lebens wurde
Während meiner Masterarbeit hat mein Gehirn zwar ständig neue Ideen gesammelt, aber Zeit und Prioritäten lagen woanders. Erst gegen Ende der Arbeit, eigentlich schon parallel zu den letzten Zügen, konnte ich die ersten Schritte in Richtung Blogwiederbelebung gehen.
Den Schubs gab natürlich The Content Society, und zwar mit der großen Blogparaden-Aktion. Obwohl ich durch die Masterarbeit wenig Zeit hatte, die Aktion so zu bewerben, wie ich es gerne gewollt hätte, haben zehn tolle Teilnehmerinnen mitgemacht und ihre Perspektiven eingebracht.
Danach ging es Schlag auf Schlag weiter, nach der Blogparade ging es auf in Richtung Adventskalender-Challenge: Themen planen, ein Anmeldeformular aufsetzen, E-Mails vorbereiten. Und noch bevor diese Aktion abgeschlossen war, kam die nächste Herausforderung: die 30-Tage-30-Reels-Challenge, und weil für mich „JAvember“ war, habe ich auch das ausprobiert.
Die Reels-Challenge war für mich ein Schubs aus der Komfortzone und hat auch Spaß gemacht. Zwar hat sich meine Reichweite auf Instagram dadurch kaum verändert, aber ich habe festgestellt, dass der Aufwand für ein Reel geringer ist, als ich gedacht hätte. Trotzdem bleibt mein Fazit: Mit meiner begrenzten Zeit als Elternteil setze ich meinen Fokus lieber auf Longform-Content. Blogartikel sind für mich einfacher umzusetzen, nachhaltiger und einfach sinnvoller.
Parallel dazu habe ich im Herbst viel gebloggt. Unter anderem konnte ich einen Gastartikel schreiben und einen bei mir veröffentlichen. In der Adventszeit startete dann der Adventskalender. Es war einiges schon vorbereitet, aber auch noch ein bisschen zu tun. Am Ende haben sich 60 Teilnehmende angemeldet und einige haben mir sogar auf meine E-Mails geantwortet – das hat mich riesig gefreut!
Das Bloggen ist für mich momentan mein kreativer Freiraum. An einem Blogartikel zu arbeiten ist für mich ein Ausgleich zum Familienalltag. Es hilft mir, meine Gedanken zu sortieren und tiefer in die Themen einzutauchen.
Zusätzlich schreibe ich viel in Obsidian, meinem digitalen Notizsystem. Dort halte ich vor allem persönliche Gedanken und Reflexionen fest. Viele dieser Notizen dienen mir als Impulse für Blogartikel. Während die Notizen in Obsidian eher für mich selbst geschrieben sind, betrachte ich Blogartikel mehr aus der Perspektive meiner Leser:innen. Ich erkläre Zusammenhänge ausführlicher und bereite die Inhalte so auf, dass sie möglichst verständlich und interessant sind.
Man könnte sagen, dass Blogartikel und Notizen sich gegenseitig beeinflussen – eine Wechselwirkung, die beides bereichert. Das Bloggen ist für mich auch eine Form der Wissenskommunikation. Es hilft mir, neue Blickwinkel zu entdecken und Wissen so aufzubereiten, dass es auch andere inspirieren kann.
Dankbar bin ich für die Themenimpulse aus TCS. Sie haben mich immer wieder in die richtige Richtung geschubst – nämlich hin zum Veröffentlichungs-Button. Obwohl ich im Moment so gut wie nie live an den Terminen teilnehmen kann, hilft es mir, das Bloggen zu einem festen Bestandteil meines Lebens zu machen.
Zwischen Sorge und Aktion
Wenig hat mir in diesem Jahr mehr Sorgen gemacht wie die gesellschaftliche Lage. Nachdem wir in den letzten Jahren ja durchaus ausreichend WTF-Momente hatten, empfand ich es in diesem Jahr noch deutlicher. Insbesondere die immer stärker werdenden und mit dem Rechtsruck einhergehenden Versuche, die (ohnehin nur theoretisch vorhandene) Gleichberechtigung der Geschlechter rückabzuwickeln, sind beängstigend für mich. Noch mehr, seit ich auch eine Tochter habe. Ich frage mich oft, welche Zukunft sie erwartet, und diese Gedanken belasten mich. Gegen all das Grübeln hilft wie immer: Aktiv etwas tun – das ist wie beim Bloggen. Also habe ich jetzt noch ein bisschen ehrenamtliche Arbeit on top.
Besondere Momente in 2024
Was hat mir 2024 sonst noch mitgegeben?
Das habe ich 2024 zum ersten Mal gemacht
- Ein Reel erstellt (davon gleich 30)
- Meine erste Blogparade veranstaltet
- Meinen ersten Adventskalender veranstaltet
- Mein 1. Angebot veröffentlicht
- In einer Wildwasserbahn gerutscht
- Viele erste Male mit den Kindern erlebt
Meine größten Herausforderungen in 2024
Meine größte Herausforderung war eindeutig, genug Schlaf zu bekommen. Außerdem habe ich nicht gut genug auf meine Gesundheit geachtet. Nach der Schwangerschaft, in der ich wegen Schwangerschaftsdiabetes Diät halten musste, habe ich einiges nachgeholt.
Mein 2024 in Zahlen
- Veröffentlichte Blogartikel: 23
- Seiten meiner Masterarbeit inklusive Anhänge: 189
- Aktueller Status meines Obsidian-Vaults:
1.166 Notizen, 494 Anhänge, 1.405 Links, 421.352 Wörter - Posts/Reels auf Instagram: 43
- Gehört: 5 Hörbücher, 7 Podcasts
Mein Ausblick auf 2025
Meine To-Wants in diesem Jahr
Analog zu den quartalsweisen To-Want-Listen wollte ich auch eine Liste für das kommende Jahr erstellen. Statt Zielen gibt das eine Verschiebung auf das, was ich machen möchte. Bei meinen Gedanken über meine To Wants für 2025 habe ich mich von Iris Komareks Blogartikel inspirieren lassen und Inseln gebildet.
Sichtbarkeits-Insel
- YouTube Kanal starten
- Mindestens 50 Blogartikel schreiben
- Einen Fachartikel schreiben
- Mindestens einen Gastbeitrag veröffentlichen
- Ein Buchprojekt planen
Lern-Insel
- Ich möchte eine Ausbildung zu Lerncoach machen oder zumindest beginnen
- Im März nehme ich am PKM Summit in Utrecht teil
- Wieder regelmäßig Hörbücher hören – 1 pro Monat sollte klappen
- alles über YouTube🙃
- Verschiedene KI-Tools vertiefen
- und natürlich immer noch bei Obsidian auf dem Laufenden bleiben😍
Familien-Insel
- Zwei Urlaube machen (einer davon am Meer)
- Mehr Zeit für Gespräche
- Viele schöne Erinnerungen schaffen
- öfter Nettigkeiten verteilen
- einen guten Kita-Start begleiten
So kannst du 2025 mit mir zusammenarbeiten
Anfang des des Jahres starten 3 Möglichkeiten.
Auf die Notizen, fertig, los! ist ideal für dich, wenn du einen Kick-Start für dein Wissensnetz mit 1:1-Begleitung willst.
Das Obsidian 10er-Ticket hilft dir für alle „Ich hab da mal ne Frage“-Situationen.
Und dann plane ich eine 100 days of-Serie. Wenn du darüber auf dem Laufenden bleiben möchtest, hüpf in meinen Newsletter rein.
Liebe Martina, vielen Dank für das Mit-Teilen Deines Jahresrückblicks. Wahnsinn, was Du in der Elternzeit noch alles gewuppt bekommst – und ich finde es richtig- frau ist eben nicht nur Mutter. Meine beiden Mädels sind inzwischen Teenager und ich kann mich schon gar nicht mehr richtig erinnern, wie es mit Babys/Kleinkindern zuhause war.
Angesprochen hat mich auch Dein WTF-Ausspruch zu den weltweiten Ungeheuerlichkeiten- ich habe es in meinem Blogartikel nicht erwähnt, aber ich muss mich innerlich auch schwer dagegen stemmen, um mich davon nicht deprimieren zu lassen.
Von Obsidian habe ich noch nichts wirklich gehört bzw. mitbekommen – ich melde mich mal bei Deinem Newsletter an – bin gespannt mehr zu erfahren.
Ich wünsche Dir ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr!
Imke
Liebe Imke,
ich danke dir für deine lieben Worte.
Ich wünsche dir auch ein tolles neues Jahr🤩
Pingback: KW01/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
Hallo Martina, danke, dass du dein Jahr mit uns geteilt hast. Herzlichen Glückwunsch zur gewuppten Masterarbeit und zum neuen Baby. Von Obsidian habe ich noch nichts gehört. Ich versuche, meine Notizen in Evernote nach der Methode von Tiago Forte „Nutzen Sie Ihr zweites Gehirn“ zu sammeln, was so lala funktioniert. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen 2025-Projekten. Viele Grüße, Silvia
Hallo Silvia,
vielen Dank😀
Vielleicht braucht es noch ein bisschen, bis du „dein“ System gefunden hast, mit dem es dir leichter fällt🤩
Viele Grüße
Martina
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