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Konzentration im Alltag: Meine persönlichen Strategien

In vielen Momenten ist Konzentration überhaupt kein Thema für mich. Wenn ich mich gerade ich ein neues, für mich spannendes Thema einarbeite, oder wenn ich gerade im Flow bin, kann ich problemlos stundenlang dranbleiben. An anderen Tagen oder bei anderen Aufgaben sieht es dann schon wieder anders aus.
Dann habe ich auf einmal eine Menge Tabs im Browser offen (die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben) oder mir geistern unerledigte To Dos im Kopf herum. Natürlich ist auch für mich der Griff zum Handy verführerisch – manchmal fange ich aber auch an, über alles mögliche zu grübeln. Was also tun, wenn die Konzentration fehlt? Das fragt Sabine in ihrer Blogparade „Fokus bitte! Meine besten Tipps für mehr Konzentration“. Mit meinem Beitrag dazu möchte ich mir Gedanken über meine Strategien machen.

Warum fällt mir die Konzentration manchmal schwer?

Häufig ist es bei mir so, dass mir der Anfang schwer fällt und ich dann abschweife. Das passiert, wenn ich etwas schreiben will, aber gerade keinen Anfang finde. Oder ich habe eine größere Aufgabe vor mir, die ich noch nicht in kleine Schritte unterteilt habe und deswegen noch nicht konkret weiß, wo ich ansetzen soll. Manchmal verliere ich auch den Faden in einer Aufgabe. Wenn ich z.B. an etwas größerem arbeite, schaffe ich das oft nicht am Stück. Nach einer längeren Pause (da kann auch ein Tag reichen, an dem ich gedanklich raus bin) weiß ich nicht mehr genau, was ich mir als letztes konkret gedacht habe und finde nicht so ohne weiteres wieder hinein – und schwupps, sucht sich mein Kopf etwas „leichteres“.
Ein anderer Grund ist ganz einfach: Manchmal habe ich einfach keine Lust auf eine Aufgabe oder finde sie langweilig 😅

Einige Möglichkeiten, wie ich damit umgehe, habe ich hier beschrieben:

Umgebung anpassen

Das offensichtlichste ist natürlich, Ablenkungen etwas schwieriger zu machen, z.B. indem ich das Handy oder andere Ablenkungen außer Reichweite lege und das E-Mail-Programm schließe.
Aber auch ein angenehmer Arbeitsplatz gehört dazu, damit möglichst wenig weh tut. Ich habe mich im Home Office mittlerweile gut eingerichtet. Neuerdings habe ich sogar einen kleinen Pedaltrainer unter dem Schreibtisch und habe so auch ein bisschen Bewegung. Ich brauche frische Luft und ein nicht zu warmes Zimmer. Unordnung auf dem Schreibtisch stört mich dagegen eher weniger, solange ich noch Platz zum Arbeiten habe😅

Den Anfang leicht machen

Was bei mir gut funktioniert, wenn ich etwas schreiben will: Freewriting
Ich stelle mir den Timer und schreibe drauflos – am besten ohne absetzen. Wenn ich eine Challenge dabei brauche, nutze ich „The most dangerous writing App“, bei der der Text gelöscht wird, wenn man nicht durchgehend schreibt.
Bei größeren Themen ist es für mich wichtig, sie zu zerlegen und zu planen. Dafür nutze ich Zenkit, wo ich Projekte anlegen und in ToDos herunterbrechen kann. Wenn ich Schwierigkeiten dabei habe, frage ich auch oft ein KI-Tool nach einer Struktur und möglichen Unterteilungen.
Was bei mir häufig vorkommt, ist, dass ich den Faden verliere. Ich habe selten längere ungestörte Zeit zum Arbeiten, sondern muss die Zeit nehmen, wie sie kommt. Dabei hilft mir natürlich einmal die ToDo-Liste. Aber das reicht nicht immer, denn wenn ich gerade in einer Aufgabe aufhöre, fällt es mir später schwer, da wieder einfach anzuknüpfen. Ich versuche deshalb, mir immer den aktuellen Gedanken und die nächsten konkrete Aktion – ein „What’s next“ – aufzuschreiben. Was ich auch gerne nutze: Wenn ich in Obsidian arbeite, kann ich meine aktuelle Ansicht als „Workspace“ zu einem Thema abspeichern. Damit kann ich zwischen Aufgaben wechseln und jederzeit meine geöffneten Tabs und meine Ansicht wieder herholen. Das senkt für mich auch die Hürde, wieder rein zu kommen.

Aufschreiben

Aufschreiben ist „Cognitive Offloading“, d.h. wir lagern Dinge aus, um unseren Kopf frei zu bekommen. Sonst geistern sie als unerledigte Themen herum und lenken ab.
Wenn mir also eine neue Idee kommt, während ich eigentlich etwas anderes machen will, schreibe ich sie in eine Notiz. So habe nicht das Gefühl, dass ich sie sonst vergesse. Auch ToDos versuche ich so viele wie möglich aufzuschreiben – wobei ich da auch noch sehr viel Luft nach oben habe. Je besser ich mich organisiert fühle, desto weniger Ablenkung habe ich.

Aufgaben abwechslungsreicher gestalten

Besonders bei Aufgaben, nicht besonders spannend sind oder länger dauern, hilft mir Abwechslung.
Mal nutze ich die Pomodoro-Methode (das ist auch hilfreich, weil der kurze Zeitraum überschaubar ist und die Hürde damit kleiner), mal wechsle ich die Arbeitsweise oder höre Musik (das funktioniert bei mir nur bei manchen Aufgaben). Manchmal hilft es auch, Aufgaben mit etwas anderem zu verbinden, oder mir selbst kleine Challenges oder Deadlines zu setzen.

Wie gehst du mit deiner Konzentration um? Wenn du deine Themen teilen willst, nimm noch bis zum 22. Juni an Sabines Blogparade teil, oder schau einfach in die vielen Beiträge rein und lass dich davon inspirieren.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Liebe Martina,

    vielen Dank, dass du mit einem sehr persönlichen Einblick deine besten Konzentrationstipps in meiner Blogparade teilst. Deine Strategien und die Hinweise auf die technischen Tools, die du dafür nutzt, finde ich wunderbar (The most dangerous writing App kannte ich noch gar nicht)! „Den Anfang leicht machen“ das trifft es ganz hervorragend auch für die Arbeit mit meinen Schülern, denn gerade das „in die Arbeit kommen“ fällt ganz vielen sehr schwer. Deine Tipps, wie z.B. die Gedanken aufschreiben, Aufgaben in kleinere Teilschritte unterteilen und Abwechslung integrieren, sind daher auch genau für meine Arbeit passend. Danke für den Einblick in deinen Umgang mit der Konzentration!

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Martina

      Liebe Sabine,
      das kann ich mir vorstellen – wenn ich mich an meine Zeit als Schülerin oder Studentin zurück erinnere, fiel mir das Anfangen damals auch schon immer am schwersten.
      Danke für deine tolle Blogparade!
      Liebe Grüße
      Martina

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