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Digitaler Herbstputz – 3 einfache Ideen, um deinen Obsidian-Vault aufzuräumen

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  • Beitrags-Kategorie:Obsidian
  • Beitrags-Kommentare:4 Kommentare
  • Beitrag zuletzt geändert am:25.10.2024

Der Herbst eignet sich perfekt, um nicht nur den Kleiderschrank auszumisten, sondern auch im digitalen Leben ein bisschen aufzuräumen. Wenn du deinen Obsidian-Vault als dein tägliches Werkzeug nutzt, kann das mit der Zeit auch zu etwas Unordnung führen – denn unsere Inhalte leben genauso, wie unsere Prozesse.
In diesem Artikel möchte ich also über Möglichkeiten zum Aufräumen in Obsidian sprechen.

Überprüfe deine Community-Plugins

In dem großen Angebot von mittlerweile fast 2.000 Community-Plugins gibt es vieles, was ich ausprobiere und nutze. Manchmal ist es allerdings auch so, dass ich Dinge nur vorübergehend nutze, z.B. weil ich meinen Prozess anpasse, oder doch eine bessere Möglichkeit finde, um etwas umzusetzen.
Manchmal werden Community Plugins auch durch Entwicklungen in Core Plugins obsolet, oder funktinieren nicht mehr richtig.
Das Löschen hat mehrere Vorteile. Zum einen kann es die Startzeit deines Vaults beschleunigen, insbesondere bei großen Plugins. Außerdem hast du natürlich alle zusätzlichen Funktionen auch in deiner Auswahl, zum Beispiel in der linken Seitenleiste (wenn die voll wird, kann es echt unübersichtlich werden), oder auch in der Befehlspalette.
Außerdem kannst du das Plugin-Review auch nutzen, um deine Prozesse mal wieder zu hinterfragen. Was läuft gut? Womit bist du weniger zufrieden? Was könnte vielleicht besser oder einfacher laufen? Hier hilft auch ein Blick in die aktuellen Plugin-Entwicklungen, denn es gibt ständig neue Möglichkeiten und auch für ein und dasselbe Thema gibt es oft mehrere Plugins.

Unser erstes ToDo also beim Aufräumen:
Öffne die Einstellungen und dort den Bereich „Externe Erweiterungen“. Scrolle durch die Liste und überprüfe alle Plugins darauf, ob du sie noch nutzt. Falls nicht, kannst du sie entweder vorübergehend deaktivieren (An/Aus-Schalter), oder gleich löschen (Papierkorb), wenn du eines gar nicht mehr nutzen möchtest. Im Anschluss prüfe auch auf Updates, indem du oben auf den Button „Nach Aktualisierungen suchen“ klickst und so alle Plugins auf den neuesten Stand bringst.

Nutze ein Maintenance-Plugin zum aufräumen von Obsidian

Gerade haben wir möglicherweise Plugins gelöscht, jetzt kommt wieder eines dazu?
Ja, zumindest vorübergehend. Es kann ja im Anschluss auch wieder gelöscht werden.
Mögliche Plugins sind beispielsweise File Cleaner Redux oder Janitor.

Ich habe Janitor genutzt. Wenn du es installiert und aktiviert hast (die Anleitung dafür findest du hier), kannst du die Default-Einstellungen übernehmen. Alternativ könntest du auch die Prüfung auf große Dateien oder das Größenlimit rausnehmen. Das habe ich so gemacht, weil ich viele große Dateien habe. Allerdings wirst du standardmäßig sowieso gefragt, bevor etwas gelöscht wird.
Wichtig ist hier: Process Orphans (Anhänge, die nirgends verlinkt sind) und Process Empty (Leere Notizen). Diese solltest du aktiviert lassen.

Der Screenshot zeigt die Standardeinstellungen für das Obsidian-Plugin "Janitor". Ein Pfeil zeigt auf "Process Big Files", einer auf das File Size Limit.

Im unteren Teil der Einstellungen kannst du noch zusätzliche Themen festlegen, z.B. indem du im Bereich „Excluded Files“ Ordner von der Prüfung ausschließt.
Interessant ist auch noch „Expiration Processing“: Hier kannst du Dateien löschen lassen, die ein Verfalldatum überschritten haben. Das Datum muss natürlich vorher gepflegt sein. So kannst du auch automatisch aufräumen. Je nach Prozess kannst du so bestimmte Ordner vor dem massigen Ansammeln von Dateien schützen. Ich habe z.B. einen separaten Vault für meine Ablage – hier macht es Sinn, mit dieser Funktion aufzuräumen.

Der Screenshot zeigt einen Teil der Einstellungen für das Obsidian-Plugin "Janitor": Expiration Processing und File Exclutions

Wenn du die Einstellungen für dich angepasst hast, nutzt du in deinem Vault entweder das Icon in der linken Seitenleiste (Papierkorb) oder über die Befehlspalette „Janitor: Scan Files“.
Je nach Größe deines Vaults dauert es ein paar Sekunden, dann erscheint ein Popup. Dort kannst du alles prüfen und, wenn du willst, einzeln zum Löschen markieren. Dann schiebst du deine ausgewählten Dateien in den Obsidian-Trash oder dem Papierkorb auf deinem PC und schon bist du fertig.
Und nicht vergessen: Jetzt kannst du das Plugin bis zum nächsten Aufräumen wieder deaktivieren oder löschen;-)

Ordner, Tags und Metadaten in Obsidian aufräumen

Hier könnte es schon etwas aufwändiger werden, daher schaue hier bitte, was für dich Sinn macht. Stundenlanges umorganisieren sollte wohlüberlegt sein, deswegen beschränke dich auf einen kurzen Überblick.
Ordner: Werden noch alle Ordner benötigt? Gibt es leere Ordner? Eventuell hast du dir Ordner für ein Projekt angelegt, das jetzt abgeschlossen ist. Wenn du ihn trotzdem behalten willst, könntest du ihn in ein Archiv verschieben, dann wird dein Explorer etwas übersichtlicher.
Tags: Ein Blick auf die Tag-Übersicht zeigt, ob du hier etwas zusammenfassen kannst. Im Eifer des Schreibens kann es mir durchaus mal passieren, dass ich Duplikate anlege, weil ich einen anderen Begriff verwende und die Vorschlagsliste nicht benutzt habe. Auch Tags aus abgeschlossenen Projekten sind eine Überlegung.
Die Tag-Ansicht zeigt alle Tags (inkl. Hierarchie) und die Anzahl der der damit getaggten Notizen. So siehst du auch, wenn Tags nur ganz wenige Notizen haben. Hier könntest du dir überlegen, ob du sie noch brauchst. Denn: sie blähen deine Vorschlagsliste auf.
Falls du die Tag-Ansicht auf der rechten Seite nicht siehst: Sie wird über ein Core-Plugin („Tag-Bereich“) angezeigt. Falls dieses deaktiviert ist, fehlt die Option.

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Anette

    Vielen Dank, Martina,
    für deine vielen Obsidian -Tipps. Ich arbeite noch nicht so lange mit Obsidian und ich denke, dass ich es noch nicht so effektiv nutze, wie ich es nutzen könnte. Deshalb freue ich mich immer über deine Tipps, sodass ich irgendwann eine zufriedene und überzeugte Obsidian-Nutzerin bin 😀
    Liebe Grüße
    Anette

    1. Martina

      Das freut mich – und wenn du Fragen hast, oder dich bestimmte Themen interessieren, melde dich gerne:-)

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