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4 Trends für das persönliche Wissensmanagement: Meine PKM Prognose bis 2025

Mit seinem Wissen sinnvoll umzugehen wird in Zukunft noch mehr zu einer Kernkompetenz. Wer es nicht beherrscht, mit den Informationsfluten des digitalen Zeitalters und dem sich ständig vermehrenden und verändernden Wissen umzugehen, geht möglicherweise darin unter, oder wird es zumindest schwer haben, sein volles Potenzial zu entfalten.

Vieles hat sich in der Entwicklung des persönlichen Wissensmanagements (personal knowledge management, PKM) in den vergangenen Jahren getan. Eine Prognose zu den PKM Trends der nächsten Jahre ist also eine spannende Frage. Hier sind meine 4 Prognosen bis 2025.

Digitalisierung des persönlichen Wissensmanagements

Ich denke, dass Notizen digitaler werden.

Das hat verschiedene Gründe.

Zum einen ist es für die meisten Menschen alltäglich geworden, ein oder mehrere Geräte zu nutzen. Dadurch ist das Handy oft viel schneller greifbar als ein Notizbuch und sowieso bei der Hand.

Die Apps, die genutzt werden können, bekommen ständig neue und immer bessere Funktionen und können auch besser vernetzt werden.

Es gibt Apps für verschiedene Bedürfnisse:

  • Mit GoodNotes kann man mit einem Apple Pencil digitale handschriftliche Notizen machen und das mit Skripten, Folien oder Fotos kombinieren.
  • Zahlreiche Whiteboard Tools bieten auch die Möglichkeit, zusammen zu arbeiten, mit Excalidraw kannst du dein Whiteboard mit der Hand beschriften
  • Literaturverwaltungsprogramme bieten Möglichkeiten, Notizen während des Lesens zu machen und direkt der richtigen Quelle zuzuordnen
  • Mit Notizenapps wie Obsidian können wir vernetzte Notizen erstellen und es als Basis für all unsere Aktivitäten benutzen.

Die Liste könnte nahezu ewig weitergehen, so viele Möglichkeiten gibt es.

Achtsamkeit

Es gibt so viele Tools und so viele Informationen, die tagtäglich auf uns einprasseln.

Um überhaupt noch sinnvoll mit den vielen Informationen arbeiten zu können, werden aus meiner Sicht zwei Aspekte immer wichtiger:

1. Der Filter für den Input: Weniger ist manchmal mehr

Wie oft lese ich etwas und möchte es markieren. Meine Lernunterlagen sahen früher oft aus, als wäre ein großer Textmarker darüber ausgelaufen. So wie es uns bei Zusammenfassungen von Lernmaterial geht, geht es uns jeden Tag, sobald wir Informationen aufnehmen. Wir lesen einen interessanten Artikel und denken uns, dass wir uns das für später merken oder in einem Blogartikel verarbeiten wollen. Oder wir wollen die verlinkten Artikel später noch lesen, oder oder oder. Apps wie Readwise und Instapaper machen uns das leicht.

Und wenn wir nicht aufpassen, haben wir am Ende wieder nur einen Haufen Text, über dem ein Textmarker ausgelaufen ist. Damit werden wir am Ende nichts machen und vor allem: wir formulieren unsere eigenen Gedanken dazu nicht. Einige Tage oder Wochen später können wir uns nicht mehr daran erinnern, warum uns das interessant erschien. Daher: Baue einen Filter ein, sei achtsam, welche Informationen durch den Filter wirklich durch sollen. Sich jedes Mal zu überlegen:

Warum ist das interessant für mich?

Woran erinnert mich das?

Das ist schon ein erster Schritt. Und diese Gründe sollten wir auch direkt aufschreiben, damit wir direkt dort anknüpfen können.

Es gibt verschiedene Methoden, das zu machen. Nick Milo, einer der bekanntesten PKM Vertreter, nennt das die „Noma-Methode„: Note-making statt Note-taking.

2. Der Prozess zum Verarbeiten der Informationen

Und dann brauche ich eine schnelle Möglichkeit, wie ich das in mein Notizbuch oder meine App bringen kann. Wenn wir diesen Prozess nicht vorher definiert habe, dann müssten wir uns jedes mal erst überlegen, wie wir das da hinbringen. Das werden wir dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mahcen, denn in der Zwischenzeit kommt die nächste Nachricht, die nächste Aufgabe auf der To Do Liste, die Kinder wollen irgendetwas oder der Zug ist da. Es ist also wichtig, dass du den Prozess vorher definierst. Das klingt zwar langweilig, aber jede Entscheidung, die du im Alltag nicht treffen musst, macht Ressourcen frei.

Und, wie oben geschrieben, gibt es so viele Apps, dass wir uns auf jeden Fall auf einige wenige beschränken sollten und auch nur diese benutzen, die uns weiterhelfen.

Für beides, Filter für den Input und den Prozess zur Verarbeitung der Informationen, wird es aus meiner Sicht mehr aktive Auseinandersetzung geben.

Sicherheit

Wenn wir alle unsere Informationen an einem Ort haben, kommt die Frage nach der Sicherheit auf.

Ok, wir können unsere digitalen Notizen nicht so einfach verlieren, wie ein Notizbuch. Aber natürlich können auch gespeicherte Daten verloren gehen, daher wird es mit mehr digitalen Notizen auch relevanter für uns: Backups sind wichtig, keine Frage.

Und Sicherheit hat noch einen zusätzlichen Aspekt: Unsere Informationen sollen uns gehören, auch dann noch, wenn eine App nicht mehr supported wird, oder auf einmal nicht mehr kostenlos nutzbar ist. Oder du dich einfach nur umorganisierst. Dann ist es immens wichtig, dass du dein Wissen selbst besitzt (auf DEINEM Speicherplatz). Und, dass du es auch mit anderen Tools nutzen und übertragen kannst.

Diese Eigenschaft wird aus meiner Sicht bis 2025 ein grundlegender Teil der Überlegungen jedes PKM Systems sein.

Visualisierung

Wir lernen besser mit Bildern. Das Gleiche gilt auch für Notizen. Wenn wir Notizen von Dauer haben wollen – zukunftssichere Notizen – dann müssen sie auch dauerhaft leicht erfassbar sein. Das heißt, sie müssen nicht nur gut geschrieben sein – prägnant, so dass wir viel später noch die Zusammenhänge verstehen, nicht einfach nur kopierten Text – das heißt auch optisch strukturiert, mit Bildern und der Möglichkeit, je nach Vorliebe auch Handgeschriebenes integrieren zu können.

Diese Anforderung digital umzusetzen, ist also ein wichtiger Prozess.

Denn wenn wir digital schreiben, dann fällt zunächst mal vieles weg, was wir zur Visualisierung gewohnt sind. Deswegen brauchen wir eine Alternative zu reinen Text tippen. Davon gibt es immer mehr und nur einen kleien Teil habe ich oben schon erwähnt. 

Die Notwendigkeit zum ständigen und lebenslangen Lernen macht es auch notwendig, dass wir uns mehr Gedanken machen darüber, wie wir besser lernen und welche Prozesse es braucht. Visualisierung in digitalen Notizen ist ein wichtiger Teil davon.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Julia Wilkowsky

    Moin Martina,
    vielen Dank für Ihre hilfreichen Blogs; ich habe mich richtig festgelesen.
    Ich arbeite schon einige Zeit erfolgreich mit Obsidian;
    nun bin ich beim „Lernen“ über Obsidian Canvas auf Ihren Blog gestoßen.
    Super interessant und prima dargestellt, sehr übersichtlich und klar und deutlich, schön und einfach zu lesen…
    beste Grüße aus dem Norden von Julia

    1. Martina

      Lieben Dank dir fürs Lesen, freut mich, dass dir mein Blog gefällt:-)

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