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Die Vorteile und Nachteile von Obsidian

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  • Beitrag zuletzt geändert am:29.04.2023

Obsidian ist mein Tool der Wahl für meine digitalen Notizen und mein persönliches Wissensmanagement. Doch wie jedes Tool hat auch Obsidian Vorteile und Nachteile. In diesem Blogartikel stelle ich die Vorteile und Nachteile aus meiner Sicht gegenüber, um dir eine Entscheidungshilfe zu geben.

Die Vorteile von Obsidian

Verknüpfte Notizen und Graph Ansicht

Obsidian ist eine App für Notizen, also kannst du Notizen organisieren und strukturieren, aber vor allem verknüpfen. Dazu kannst du Ordner, Tags und Links nutzen.

Erwähnenswert ist dabei vor allem die Möglichkeit, nicht nur externe, sondern auch interne Links zu setzen und so ein Netzwerk aus Notizen aufzubauen. Das ermöglicht das In-Beziehung-setzen der Notizen, beispielsweise mit dem Zettelkasten-Prinzip. Arbeitest gerade in einer Notiz in Obsidian, kannst du dir eingehende und ausgehende Links in einem separaten Bereich anzeigen lassen, ebenso wie den lokalen Graph, der dir alle verknüpften Notizen anzeigt. So kannst du dich anhand deiner gesetzten Verknüpfungen durch zusammenhängende Notizen navigieren.

Am deutlichsten werden diese Möglichkeiten in der Gesamtübersicht des Graphen. Alle deine Notizen in einer großen Landkarte mit Verknüpfungen.

Erweiterbarkeit durch Plugins

Die große Welt der Plugins: Obsidian hat eine schlanke Basisfunktionalität, die mit Plugins erweitert werden kann.
Dafür gibt es die „Core-Plugins“, die von Obsidian zur Verfügung gestellt werden. Ein Beispiel dafür ist die neue Canvas Funktion.
Zusätzlich gibt es die „Community-Plugins“ (externe Plugins). Sie werden von aktiven Nutzer:innen entwickelt und sind für unglaublich viele Funktionen verfügbar. Obsidian ist von Anfang an auf Erweiterbarkeit angelegt, um die Nutzung so anpassbar wie möglich zu machen.
Die meisten externen Plugins sind kostenlos, es gibt auch einige wenige kostenpflichtige. Ich nutze bisher kein kostenpflichtiges externes Plugin.

Stand heute gibt es 888 Plugins – was für ein schöner Zufall 😉

Beispiele für Anwendungsmöglichkeiten von externen Plugins:

  • MindMaps erstellen
  • Integration mit externen Tools wie Readwise, Excalidraw, …
  • Auswertungsmöglichkeiten, z.B. Dataview

Lokal auf deinem Rechner

Die lokale Speicherung auf einem Rechner als Vorteil anzuführen, hört sich in Zeiten von vernetzten Geräten fast ungewohnt an. Schauen wir genauer hin, bringt das aber einen super wichtigen Pluspunkt: Deine Notizen, die du über Jahre weiterentwickeln möchtest, haben einen großen Wert für dich. Daher solltest du auch entscheiden können, wie du sie speicherst. Das ist relevant für Sicherheit und Datenschutz, aber auch dafür, dass „deine“ Notizen auch auf „deinem“ Speicherplatz liegen und nicht in irgendeiner App. Da Obsidian einen Ordner mit Markdown-Dateien öffnet, kannst du diesen Ordner natürlich auch auf einem anderen Speicherort als der Festplatte deines Rechners wählen und z.B. eine gesicherte Festplatte oder Cloud-Speicher nutzen. Und: Du kannst auch vollkommen Offline damit arbeiten.

Markdown Format

Das Markdown Format ist ein bestimmtes Textformat und wird in Textdateien gespeichert. Den Inhalt kannst du auch ohne Obsidian lesen (auch wenn das natürlich nur halb so viel Spaß macht). Das Markdown Format trägt als offenes Format damit ebenfalls dazu bei, dass deine Notizen dir gehören, denn du musst sie nicht erst aus einem Tool exportieren oder hast am Ende gar keine Möglichkeit, das Tool zu wechseln. Du verringerst also einen Vendor Lock-in.

Auf verschiedenen Geräten nutzbar (Apps)

Obsidian hat Desktop Versionen für Windows und Mac, aber auch Apps. Ich arbeite zwar hauptsächlich mit der Desktop Version, aber trotzdem schätze ich die Möglichkeit, auch unterwegs an meinen Notizen arbeiten zu können, oder neue Ideen aufschreiben zu können. Zusätzlich nutze ich manchmal auch noch das Tablet, denn der Stift eignet sich super für integrierte Excalidraw Whiteboards. Ich nutze dafür den Obsidian Sync Service (kostenpflichtig), aber du kannst dir auch andere Wege für gemeinsam genutzte Dateien einrichten.

Kostenlos

Die persönliche Nutzung ist kostenlos und das für immer, laut Hersteller. Du brauchst dafür nicht einmal einen Account.

Gebühren werden für Firmen mit mehr als einer Person fällig und außerdem gibt es optionale Möglichkeiten, z.B. eine Catalyst-Lizenz, mit der du neue Releases schon vor der Veröffentlichung testen kannst, oder Obsidian Sync, das für dich die Synchronisation über alle Geräte übernimmt.

Themes

Nicht nur bei Plugins, auch bei Themes sind die Möglichkeiten groß und die Community aktiv. Die schwarze Standardansicht mit weißem Text kommt sehr einfach daher, kann aber mit einem der aktuell mehr als 160 Themes sehr viel interessanter werden.

Die Nachteile von Obsidian

Plugins: Viele Möglichkeiten können auch erschlagend sein

Viele Plugins sind zwar ein Vorteil, können aber genauso auch ein Nachteil sein.

  • Die vielen Möglichkeiten können am Anfang verwirren und abschrecken.
  • Manche Plugins sind einfach, andere aber so umfangreich, dass man sich hier extra einarbeiten muss.
  • Nicht alle Plugins haben eine ausführliche Schritt für Schritt Beschreibung. Wie umfangreich die Anleitungen sind ist so unterschiedlich wie die Anwendungsmöglichkeiten der Plugins.
  • Die Plugins müssen extra installiert und aktiviert werden. Das geht schnell, ist aber ein extra Schritt.
  • Es gibt auch externe Plugins, die nicht kostenlos sind. Ich nutze da aber bisher keines. Manche Entwickler:innen haben eine Kaffeekasse, die man freiwillig unterstützen darf – denn die Plugins werden ja von der Community und nicht von Obsidian entwickelt.

Oberfläche und Markdown kann auf den ersten Blick etwas technisch wirken

Nicht nur die vielen Plugins, auch das Schreiben mit dem Markdown-Format kann auf potenzielle Nutzer abschreckend wirken. Wer nicht etwas Zeit in die Einarbeitung in die grundlegenden Befehle des Markdown-Formats und die vielen anderen Optionen investiert und nicht sicher mit dem Tool umgehen kann, wird es nicht als regelmäßiges Wissensmanagement Tool für sich nutzen.

Obsidian Anleitungen sind überwiegend in Englisch

Die Release Notes, die meisten Plugin-Beschreibungen und auch die Themen im Community Forum sind auf englisch. Gerade wenn man nach einer Lösung für ein Problem sucht und ohnehin verwirrt ist, ist das ein zusätzliche Hürde.

Funktionen für eine Team-Zusammenarbeit fehlen

Team-Funktionen fehlen bisher. Über einen Cloud-Speicher kann man zwar gemeinsam an einem Vault arbeiten, vorgesehen ist Obsidian aber bisher für das persönliche Wissensmanagement.

Fazit: Obsidian ist ein tolles Tool, um intensiv damit zu arbeiten

Wenn du öfter hier vorbei kommst, hast du es vielleicht schon gemerkt: Ich persönlich bin ein großer Fan von Obsidian als Tool für mein persönliches Wissensmanagement. Aus meiner Sicht macht es aber nur wirklich Sinn, wenn du bereit bist, etwas Zeit in die Einarbeitung zu investieren. Das betrifft nicht nur die Funktionen des Tools, sondern du solltest dir auch etwas Zeit nehmen, um dir Gedanken über deinen Prozess und deine persönliche Anwendung zu machen. Wenn das nicht das richtige für dich ist und du nur nach einer App für digitale Notizen suchst, gibt es einfachere Tools. Möchtest du dir auf Dauer deine Wissensbasis schaffen, dann bist du bei Obsidian richtig. Und dann lass dich auch nicht von Plugins und englischen Anleitungen abschrecken! 😊


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