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Was ist visuelles Lernen?

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  • Beitrag zuletzt geändert am:29.04.2023

Lernen wir, dann nehmen wir dafür Informationen auf. Diese Informationen erfassen wir Menschen über verschiedene Kanäle.
Wir sehen, hören, riechen, fühlen, schmecken.
Der größte Anteil dieser unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen kommt meist über den visuellen Kanal: Unsere Augen
Um zu lernen, ist das Sehen also eine wichtige Quelle. Für viele ist sie sogar am wichtigsten – sie bevorzugen einen visuellen Lernstil.
Auch bei mir ist das so. Ich habe schon immer gerne gelesen, bunt markiert und Zusammenfassungen geschrieben. Dass das nur die halbe Miete ist, wusste ich zu Schulzeiten noch nicht – aber besser spät als nie;-)
Den visuellen Lernstil zu berücksichtigen, ist nicht nur wichtig, wenn du selbst etwas lernen möchtest. Auch wenn du Wissen weitergeben möchtest, ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen.

Wie können wir also über den visuellen Kanal lernen?

Beim visuellen Lernen nehmen wir also Informationen primär über unseren Augen auf. Deswegen zählt dazu natürlich alles, was wir sehen, z.B. lesen wir einen Text oder schauen uns Bilder, Diagramme oder Videos an.
Es gibt zahlreiche visuelle Lerntechniken oder Lernmethoden. Viele davonwenden wir schon an, andere können wir noch ausprobieren.

  • Wir markieren den Text beim Lesen farblich
  • Wir erstellen Mindmaps, um den Inhalt zu visualisieren und zu strukturieren.
  • Wir zeichnen oder suchen uns passende Bilder und Skizzen.
  • Wir erstellen Diagramme, beispielsweise, um Zusammenhänge darzustellen.
  • Wir schreiben unsere eigenen Zusammenfassungen und lesen diese.
  • Wir schauen uns Lernvideos an.
  • Wir verwenden beim Lernen Assoziationen oder Bildsprache, um innere Bilder in unserem Kopf entstehen zu lassen.
  • Wir benutzen Karteikarten.
  • Wir erstellen Lernposter, Infografiken, Übersichten und „Spickzettel“.

Warum sind Bilder beim visuellen Lernen besonders wichtig?

Besonders gut und schnell kann sich das Gehirn Bilder und Strukturen merken. Erinnerst du dich an Prüfungssituationen, in denen du dich genau erinnern konntest, wie eine Grafik oder ein Bild aussah, und wo im Heft das war?
Das hat verschiedene Gründe. Einer davon ist, dass wir Bilder um ein Vielfaches schneller aufnehmen als Texte – und müheloser. Wir verarbeiten sie quasinebenbei.
Sie wecken auch leicht Gefühle. An Gefühle können wir uns viel besser erinnern als an Fakten, und gleichzeitig führen die damit verbundenen Assoziationen dazu, dass wir die Information im Gehirn verknüpfen und besser speichern.

So weit, so gut. Nun hast du aber einen Text mit wenigen Bildern. Was kannst du machen? Selbst kleine Zeichnungen einfügen, oder dir mit einer der oben aufgezählten Techniken behelfen, ist sicher eine gute Idee.
Aber du kannst darüber hinaus auch noch deine bildliche Vorstellungaktivieren. Hier ist dann auch Kreativität gefragt. Verknüpfst du dein Lernmaterial mit Bildern, die du dir selbst ausgedacht hast, wird das besonders gut abgespeichert. Das nutzt beispielsweise die sogenannte Schlüsselwortmethode beim Vokabellernen.
Sofern du für dich selbst lernst, ist es auch vollkommen egal, ob diese Bilder für andere Sinn ergeben. Ich konnte mich oft an die verrücktesten und sinnlosesten Bilder am längsten erinnern. Zum Beispiel an die Schweine irgendeines Denkers, die für mich ein Akronym waren.

Übrigens kann auch Bildsprache die bildliche Vorstellung anregen. Bildliche Begriffe, oder Wörter, die in uns Bilder auslösen können ebenso hilfreich sein wie Merksätze, die Bilder mit einbinden. Die oben genannten Schweinemusste ich also gar nicht zeichnen.


Quellen und weiterführende Links:
https://eduwo.ch/bildungsmagazin/visualisierung-wie-bilder-beim-lernen-helfen/
https://www.dasgehirn.info/wahrnehmen/sehen/sehen-kein-selbstverstaendliches-wunder
https://www.jss-heidelberg.de/images/beratung/lerntipp-06-lernmethoden.pdf
https://dietergeorgherbst.de/blog/2013/02/07/bildeigenschaften-wir-schauen-lieber-als-wir-lesen/
Krueger, Sabine: Sprachen leichter lernen

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